Ruine Pflindsberg

Aus EnnstalWiki
Version vom 23. Oktober 2019, 18:57 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „== Einzelnachweis ==“ durch „==== Einzelnachweis ====“)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Topographia Ducatus Stiriae - Die Pflindsberg von Georg Matthäus Vischer im Jahr 1681
Aussichtsturm Burgruine Pflindsberg in Altaussee, links im Hintergrund der Loser, rechts unten der Altausseer See
Die Pflindsberg um 1750

Die Burgruine Pflindsberg ist eine spätmittelalterliche Ruine einer Höhenburg in der Gemeinde Altaussee im Bezirk Liezen. Sie gehört zu den denkmalgeschützten Objekte in Altaussee.

Geschichte

Nach Auseinandersetzungen nach dem Ende der Babenberger-Herrschaft im Jahr 1246 besetzte der Salzburger Erzbischof swiki:Philipp von Spanheim 1248 das Gebiet um Ausee und Altaussee und blieb bis 1254. Auf ihn geht die Errichtung der Burg Pflindsberg in den Jahren 1250 bis 1255 zurück.

Der Name „Phlinsperc“ findet in der Reimchronik Ottokars III. von Steiermark Erwähnung. „Flins“ bedeutet im Mittelhochdeutschen 'Fels' oder 'Stein'.

Für einen Stützpunkt militärischer Operationen dürfte die Burg wohl zu klein gewesen und sie lag auch sehr abseits. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sie zum Schutz der benachbarten Salzbergwerke im Sandling und der Saumpfade, über die der Salzhandel abgewickelt wurde, gedacht war. 1265 wurde die Burg, sie hieß damals Vlinsperch, erweitert. Sie diente bereits als Verwaltungsmittelpunkt der ausgedehnten, in elf Ämter unterteilten Herrschaft Pflindsberg, die vom landesfürstlichen Besitz Grauscharn-Pürgg abgetrennt wurde. Pflindsberg war wie der Markt Aussee nie im Eigenbesitz eines Adeligen sondern stets landesfürstlich.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts übernahm die Burg kurz die Rolle einer Wohnburg: die swiki:Pfleger der Herrschaft und der Saline lebten hier.

Ab 1495 diente sie als Gefängnis, wo es auch gelegentliche Hinrichtungen in der unmittelbaren Umgebung durchgeführt wurden.

1574/75 ließ Erzherzog Karl II von Steiermark die bereits ziemlich verfallene Burg wieder herrichten. Denn der Bergmeister, der zugleich Kerkermeister war, sollte wieder eine menschenwürdige Unterkunft erhalten. Bei dieser Renovierung musste der Bergfried teilweise erneuert werden. Trotzdem hatten die Bergmeister nur zwei kleine Räume zur Verfügung. Nachdem auch der Bergmeister Hans Preßl 1755 ausgezogen war, wurde die Burg wegen fortgeschrittenem Verfall amtlich "totgesprochen" und stand leer. 1780 war sie bereits gänzlich verfallen.

Seit 1972 bemüht sich ein örtlicher Burgenverein um die Erhaltung der Ruine, die immer noch „landesfürstlich“ ist und den Österreichischen Bundesforsten gehört. Eine Aussichtswarte bietet einen schönen Blick in das Becken im Bereich Altaussee und auf die umliegende Bergwelt.

Im Jänner 2005 wurde die Pflindsberg unter Denkmalschutz gestellt.

Geologie

Der geologische Untergrund im Bereich der Ruine Pflindsberg besteht aus den Pedataschichten. Dieses plattige Gestein wurde gemeinsam mit blassrotem Hallstätter Kalk beim Bau der Burg verwendet.[1]

Bilder

  Ruine Pflindsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quelle

Einzelnachweis

  1. Quelle Via Salis und dortige Quellen