Votivgabe

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Votivgaben oder Votive (von mittellateinisch vovere, ‚geloben‘) sind Gegenstände, die aufgrund eines Gelübdes bzw. Verlöbnisses] als symbolische Opfer einer überirdischen Macht öffentlich dargebracht werden. Dies geschieht insbesondere für die erfolgte oder gewünschte Rettung aus einer Notlage und häufig an einer kultischen Stätte.

Einleitung

In der katholischen Kirche waren besonders im Barock Votivbilder, auch Votivtafeln genannt, verbreitet, die die wundersame Errettung aus einer Notsituation darstellten und mit dem schriftlichen Hinweis ex voto (lat. ‚wegen eines Gelübdes‘, von votum, ‚Gelübde‘) versehen waren.

Das zu einer Votivgabe führende Gelübde bezeichnet man als Votation, die das Gelübde ablegende Person als Votanten. Als Votivschatz bezeichnet man sowohl die Gesamtheit der an einem kultischen Ort gesammelten Votivgaben als auch einen archäologischen Fund, der hauptsächlich aus Votivgaben besteht.

Votivbilder

Votivbilder (Votivtafeln) sind normalerweise kleinformatige Bilder auf Blech, Holz, Leinwand, Papier oder hinter Glas gemalt. In der Regel werden auf einem Votivbild der Votant und der angerufene Patron als Ikonographie eines Gnadenbildes dargestellt. Die Szene zeigt den Anlass der Votation. Das Votivbild stellt das öffentliche Bekenntnis des Votanten für sein Vertrauen in die Wunderkraft des Gnadenbildes dar.

Als eigenständiger Typus einer Votivgabe ist das Votivbild seit dem Ende des 15. Jahrhunderts vor allem der katholischen Kirche bekannt. Der Ursprung dürfte sich in Italien befunden haben, was frühe Belege wallfahrtlich dargebrachter kleiner Tafelbilder belegen.

Votivgaben im Bezirk Liezen

Am 9. April 1845 wurde zum Dank eines glimpflich verlaufenen Brandes in der Gemeinde St. Gallen von den Bürgern ein Votivbild für die Pfarrkirche zum hl. Gallus gespendet. Bei dem Votivbild handelt es sich um typisches Biedermeier-Gemälde, das sich an der nördlichen Chorwand befindet.

Das Bestehen der katholischen Pfarrkirche hl. Nikolaus vor 1750 in ihrem heutigen Aussehen belegt auch das große Votivbild des Assacher Brandes vom am 13. November 1749. Das an der südlichen Wand des Kirchenschiffes hängende Bild des Malers Anton Joseph Pöttschnickh zeigt den in Flammen stehenden Ort Assach. Auf diesem Votivbild, das als Dank für das Überstehen der Brandkatastrophe von 1749 angefertigt wurde, ist die älteste Ortsansicht von Assach aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zu sehen.

Auf einem Votivbild im Vorraum der Pfarr- und Wallfahrtskirche Kumitz kann man das am Fuße des Kumitzberges kniende Pferd und den darauf sitzenden priesterlichen Reitersmann betrachten, zu dem es die die Sage vom Kumitzberg gibt.

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Votivgabe"