Luseralm

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Luseralm

Die Luseralm (1 587 m ü. A.) ist eine Almhütte im Dachsteingebirge an der Luserwand .

Geschichtliches

Die Begehung der Dachsteinhoch­fläche zwischen dem Traun- und Ennstal, den alten Bergbauorten Hallstatt und Schladming, auf ausge­tretenen Saumpfaden und Steigen, geht bereits auf vorgeschichtliche Zeit zurück. Der Grund: Das weiße Gold, das Salz. Dem Fels und ewigen Eis des Dachsteins schenkte man kaum Beach­tung. Bis 1800 etwa nennt man den Berg ganz schlicht und einfach „Das Schneegebirg", eine sagen­umwobene Welt (auch „Verfallene Alm", „Verschneite Alm" oder „Toter Schnee"), die man nicht be­trat.

Die ungünstige Verkehrslage von Hallstatt hat dazu beigetragen, dass man eben den wenigen Ausfuhr­wegen für das kostbare Hallstätter Salz eben auch den Weg über das DachsteinplateauAuf dem Stein" wählte. Die Geländeverhältnisse weisen ei­nen Weg vom Salzberg Hallstatt über die Wiesalm, Gjaidalm, Moder­eckalm, Lackenmoosalm und die Luseralm ins Ennstal. Wir haben hier einen uralten Salzsteig vor uns, der heute noch durch viele Steintauben gekennzeichnet ist.

Über die „Lusn Alm", „Rott tauben am Stein", und westlich am „Kripnstein" vorbei nach „Wald­bach" und „Halstat" lässt sich der Salzsteig auf dieser Karte schon deutlich verfolgen. Dass natürlich al­le Dachsteinalmen auf diesem Weg wertvolle Stützpunkte waren, lag auf der Hand.

Die Alm im Lussen

Die Luseralm wird 1520 erstmals ur­kundlich erwähnt und zwar als die „Ressinger" die Obere und Untere Stang mit dem Seetal und die Alm „im Lussen" zugesprochen beka­men, die „Puelnberger" (Birnberger) jedoch das Silberkar (Marchl Hüttn). In den Jahren vorher waren diese Almen gemeinsam bewirtschaftet worden. Das gesamte Gebiet war aber der Luseralm zuge­hörig und im Waldtomus von 1760, einer ersten „Bestandsaufnahme", heißt es noch „Lußä- oder hoch und nieder Stangalpen". Im Jahre 1787 sind die Almen unter dem vlg. Ange­rer als Besitzer für die obere Stang­alpe und die vulgo Gerharter, Mitt­ner, Krinn, Stallbauer, Jagersberger und die beiden halben „Rössinglehner" als Besitzer für die untere Stangalpe aufgeteilt.

Die Hütten verfallen

Sicher jedenfalls ist, dass die Hoch­fläche „auf dem Stein" sehr leicht über die Luseralm erreicht werden konn­te. So sind die Stangalmen, die Lackenmoos-, Langkar- und Moder­eckalm über diesen Steig befahren worden. Heute sind diese Almen verfallen, kaum noch Spuren zu fin­den.

Noch im Jahre 1926 wurden zwölf Mel­krinder, ein Galtrind, 26 Ziegen, 30 Schafe und vier Schweine auf die 1 596 m ü. A.hoch gelegene Luseralm aufge­trieben, 1950 waren es nur noch vier Melk- und fünf Galtrinder.

Die Hütten des vulgo Gerharter (1636) sind längst verfallen, die Krinnhütte wurde völlig um- bzw. neugebaut und nicht mehr an ihrem alten Platz errichtet, über der Tür der Rössingerhütte steht noch die Jah­reszahl 1634. Jetzt ist es still gewor­den um diese Hütten auf der Luser­alm.

Der letzte Salzträger

Der „Burgstall Heiner" (Heinrich Steiner, wohnhaft in Ramsau-Rös­sing Nr. 124) erinnert sich noch ger­ne an die Zeiten, als die Almen noch voll Leben steckten, sind doch auch seine Schwestern Lina (Lina Burgstall) und Seferl (Seferl Rowenger) den Weg über die Luser zur Stang­alm und dann weiter auf Modereck gezogen. Er selbst dürfte wohl einer der letzten gewesen sein, die mit der "Krax'n" noch Salz auf diesem Weg getragen haben. „Des wor no vor dem Ersten Weltkriag", erzählt mir der Heiner in seiner Stub'n in Ramsau-Rössing und seine Augen leuchten dabei, „da hob i mit mein Vota Solz — so graue Stoa san'sg'wesen — von der Gjoadolm g'holt, so für den Hausgebrauch holt." Bis zur Gjaidalm hat es ein gewisser Josef Binder getragen, der mit dem Burgstaller befreundet war und als Salinenar­beiter ein bescheidenes Deputat hatte.

Und 1924 han ma vom Jaga Stocker aus Weißenbach zwoa Saula zum Aufziegln kaft. Da Jokl (Ja­kob Steiner, 13. 7. 1903 - vermisst 1944 auf der Krim) und i ham's über die Luseralm zum Binder nach Hall­statt umitrogn — als Freundschafts­dienst, denn durt drübnham's koa-ne g'habt." So einfach war's.

Rott tauben am Stein

Und auf diesem Weg, den der Hei­ner so oft gegangen war, liegt süd­westlich der Lackenmoosalm „Rott tauben am Stein", eine ortsunbe­kannt gewordene Siedlung. So ver­mutet man jedenfalls. Das Vorhan­densein einer Wasserstelle, den 2 036 m ü. A. hohen Lackenofen als guten Aussichtspunkt und das Zusam­mentreffen mehrerer Steige lassen diese Annahme durchaus möglich erscheinen.

Den Anstoß dazu gab eine 1967 von Walter Abrahamczik veröffentlichte Arbeit „War der östliche Teil des Dachsteinplateaus besiedelt?", wo­rin er auch auf die Holzwurmkarte zurückgreift,die „Rott tauben am Stein" als festen Platz ohne Schutz­anlage beim Namen nennt. In den letzten Jahren hat sich Franz Mandl aus Gröbming um die Beschreibung dieses Ortes bemüht.

Die erste Alm auf der Dachsteinkarte

Auf einer Landkarte von Isaak und Abraham Holzwurm, die 1662 her­ausgebracht worden war, scheinen auch einige Bergnamen auf: „Kripn-stein", Rott tauben am Stein" und „Camp Möns" für Kammspitze. Von den oberösterreichischen Stän­den erhielten sie Weisung, die „für-nembstengepürg" zu berücksichti­gen. Und die Luseralm wird darauf als einzige Alm „ Lusn – Alm““ festgehalten.

Bewirtschaftung

Die Luseralm ist nicht bewirtschaftet.

Bildergalerie

Quellen