Schladminger Gletscher

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Orte von Bedeutung für das steirische Ennstal
Dieser Artikel behandelt einen Ort oder Berg, der weder im Bezirk Liezen liegt, noch mit der Geschichte des steirischen Ennstals in besonderer Weise verbunden ist.
Er hat jedoch durch wirtschaftliche und vereinzelt auch geschichtliche oder geografische Bezugspunkte mit dem Bezirk Liezen zu tun.
Der Schladminger Gletscher im Winter 2008.
Lage des Schladminger Gletschers auf Googlemaps
Der Schladminger Gletscher im September 2011.
Der Schladminger Gletscher mit Bergstation Hunerkogel im Juni 2020.

Der Schladminger Gletscher ist nach dem Hallstätter Gletscher und dem Gosaugletscher der drittgrößte Gletscher des Dachsteingebirges.

Geografie

Der Gletscher, der sich im südlichen Gemeindegebiet des oberösterreichischen Obertraun befindet, hängt im Gjaidsteinsattel, 2 647 m ü. A., mit dem Hallstätter Gletscher zusammen und zieht unterhalb der Nordabstürze des Großen Koppenkarsteins gegen Osten bis 2 430 m ü. A. hinab.

Geschichte

Schladminger Gletscher - schematisierte Gletscherstände von 1850 bis 1934
1933: ganz links der Schladminger Gletscher, daneben der Hallstätter Gletscher.

In der Zeit um 1850 betrug seine Eisfläche laut Friedrich Simony knapp 199 Hektar. Anhand von modernen Kartenmaterialien, den Endmoränen von 1850 und Simonys Bild von 1840 können wir für diese Zeit aber eine Fläche von etwa 3,2 km² annehmen. In diese Flächenangabe sind auch die Eisflächen zwischen Mitterstein, 2 417 m ü. A. und Hohem Gjaidstein 2 794 m ü. A. einbezogen worden. Der Gletscher wies damals nach Simonys Angaben eine Länge von 2,2 km auf und ragte über den von ihm angeschobenen Moränenwall auf die Hochfläche auf dem Stein hinaus. Damals wurde auch der tiefste Punkt, den der Gletschers erreichte, von Simony mit 2 170 m ü. A. angegeben. In diesem Kar wurde in den 1980er Jahren die Talstation eines Sesselliftes für den Sommerskilauf errichtet.

Der Gletscher reichte im Osten von den Wänden des Großen Koppenkarsteins bis zu den Wänden des Hohen Gjaidsteins. Der Gipfel des Mittersteins, 2 417 m ü. A., ragte gerade noch aus den Eismassen empor.

Der Gletscher im 21. Jahrhundert

Heute sind nur noch 33 % der einstigen Fläche des Gletschers erhalten, das sind etwa 0,95 km², die sich noch weiter verringern werden, wenn das derzeitige Klimaoptimum anhält und die Verschmutzung des Gletschers fortschreitet. Die Abschmelzgeschwindigkeit des Schladminger Gletschers nimmt andererseits aber zunehmend ab, da sein unterer Rand nunmehr bereits eine Höhe von 2 430 m ü. A. erreicht hat und in dieser Höhenlage niedrigere Temperaturen herrschen. Wegen seiner geringen Mächtigkeit von wenigen Metern unterhalb von 2 550 m ü. A. wird das Eis des Gletschers dem vorherrschenden Klima jedoch nicht mehr lange Stand halten können und in den nächsten Jahren abschmelzen. Bereits jetzt beginnt im östlichen Bereich unter der Nordwandwand des Koppenkarsteins auf 2 555 m ü. A. eine Felseninsel größeren Ausmaßes auszuapern.

Fremdenverkehr

Durch die Dachstein Gletscherbahn auf den Hunerkogel ist es möglich fast das ganze Jahr Ski zu fahren. Es gibt einen Doppelsessellift, vier Schlepplifte mit vier Pisten und einen Funpark für Freestyler. Zusätzlich gibt es eine drei Kilometer lange Langlaufloipe, die auch gerne von internationalen Teams zum Konditionstraining in großer Höhe genutzt wird.

Gletscherbericht

Durchgeführt vom Österreichischen Alpenverein

Berichtszeitraum Änderung
2009 / 2010 - 1 m [1]
2008 / 2009 - 1.8 m [2]

Bilder

Quellen

Einzelnachweise