Kulmlift

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Die Trasse des Kulmlifts.
der Kulmlift

Der Kulmlift war ein Schlepplift Type KSL 604 beim Kulm in Ramsau am Dachstein.

Allgemeines

  • Typ: Schlepplift mit T-Bügel,
  • Baujahr: 1953
  • Geschwindigkeit: vier Meter pro Sekunde
  • Förderleistung: 250 Personen pro Stunde
  • Hersteller: STEMAG Maschinenbau Graz-Puntigam
  • Höhenunterschied: Meter
  • Länge: 200 Meter
  • Talstation: einen Meter
  • Bergstation: einen Meter

Geschichte

1953 eröffnete dann der Ski- und Bergführer Heli Gebauer den ersten Skilift auf dem Kulmberg. Der Lift hatte eine Länge von 200 Metern und wurde von einem vier-PS-Motor angetrieben. Es handelte sich dabei um einen der legendären roten STEMAG-Pendellifte. Dieser hatte einen breiten T-Bügel aus Holz, der eigentlich nur für vier Personen zugelassen war. Tatsächlich haben sich daran bis zu sechs Personen den Berg hochziehen lassen. Den Bügel hatte man vor sich in den Händen. Der Katapultstart und die relativ hohe Geschwindigkeit von 4 m/s sorgten dafür, dass die zugelassene Personenzahl nicht lange überschritten wurde. Denn wer vom Start überrascht wurde und keine Spannung im Oberkörper hielt, fiel aus dem Lift.

Später wurde hier ein doppelt so langer Umlauf-Schlepplift errichtet. Er ist ebenfalls von der Firma STEMAG und hat die typischen Fachwerkstützen. Dieser Lift steht heute noch, ist aber nicht mehr in Betrieb.

Text an der Infotafel am Kulmlift

Der Kulmschlag war der erste nennenswerte Trainingshang für die in den Fünfzigerjahren relativ große Gruppe von jugendlichen Skitalenten der Ramsau. Beliebt war das Schussfahren ohne einen einzigen Schwung von oben bis zum Abschwingen vor dem Gasthof Kulm.

Manchmal landete man auch schon einmal im Zaun, was meistens den Bruch der Holzski bedeutete. Wenn man sich Markenski wie Kneissl, Kästle oder Fischer und dazu noch doppelt geschnürte Skischuhe leisten konnte, dann war man schon wer.

Die Slalomstrecke beschränkte sich auf etwa 25 in der Falllinie gesteckte Tore die möglichst ohne Einfädler zu durchfahren waren. Die aus Holz bestehenden Torstangen wurden in den damals bei den Großen üblichen Farben rot, blau, gelb eingefärbt. Jedem der Ramsauer „Rennläufer" wurde als Synonym der Name eines der großen Vorbilder gegeben, wie etwa Toni Sailer, Anderl Molterer, Josl Rieder, Egon Zimmermann oder Karl Schranz.

Statt einer Stoppuhr stand jemand im Ziel, um im Sekundentakt die Zeit hinaufzuzählen. Die Startnummern wurden selbst angefertigt und bestanden aus Zuschneidpapier der Schneiderei Matthias Schrempf.

Der erste Lift wurde 1953 vom Fremdenverkehrsverein angekauft und war etwa 270 m lang. Angebracht waren zwei Bügel aus Eisen, ummantelt mit Hartgummi; jeweils zwei Personen konnten befördert werden. Bei der Bergstation waren oft Blutflecken im Schnee zu sehen, wenn die Bügel zurückgeschlagen und die Köpfe getroffen haben.

Gezahlt musste mit Marken werden, die in einen Kasten mit einem kleinen Schlitz eingeworfen wurden. Die ersten Marken waren gewellt und wenn man sie in den Schnee steckte, eisten sie an, blieben im Schlitz stecken und man konnte mit einer Marke beliebig oft fahren, so konnte man das nicht vorhandene Geld sparen. Das führte in weiterer Folge dazu, dass die zweite Markengeneration eine glatte Oberfläche aufwiesen. Besorgen musste man die Marken in der Wohnung des damaligen Fremdenverkehrsdirektors Otto Schultermandl in seiner Wohnung im ersten Stock des damaligen Postgebäudes.

Als der erste Lift ausgedient hatte, wurde anlässlich der Vereinsversammlung des Wintersportvereins 1958 der Ankauf eines Umlaufliftes um 60.000 Schilling beschlossen.

Der Lift wurde im Dezember 1958 in Graz abgeholt und innerhalb von drei Tagen am Kulmberg aufgestellt. Ausgangspunkt war jetzt die rechte Seite des Hanges, ca. 100 m oberhalb vom Kulmgasthof. Bereits 1964 wurde die Anlage neu errichtet; der Steiner-Gebauer-Lift wurde auf der linken Seite des Hangs, zehn Meter von der Straße entfernt, aufgestellt. Die Liftstützen sind heute noch als rostiges Überbleibsel oder auch als Liftmuseum zu sehen.

Mit Unterstützung der Gemeinde Ramsau und aus eigenem Beitrag des WSV Ramsau wurde die Beleuchtung des Lifthanges montiert. Die Lampen wurden an den Masten der E-Leitung zum Berggasthaus angebracht. Es war dies die erste Flutlicht-Anlage in Österreich, lange bevor man in Orten wie Schladming, Kitzbühel, Flachau, am Arlberg, in Madonna di Campiglio überhaupt daran dachte!

Bald wurde mit Wettkämpfen begonnen, mit einem ersten Durchgang bei Tageslicht, zweiter bei Flutlicht. Regelmäßig nahmen weit mehr als 150 Läufer und Läuferinnen aus allen Bundesländer, viele hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer säumten den 300 Meter langen Hang.

Bilder

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Quelle