Johann Stöger

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Johann Stöger, 1905.

Geistlicher Rat Johann Stöger (* 28. August 1843 in Rottenmann; † 12. Mai 1924 in Obersdorf) war von 1878 bis 1924 Pfarrer der katholischen Pfarre Maria Kumitz in der Ortschaft Obersdorf in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf.

Leben

Im Frühjahr 1870 gerieten in Aussee Johann Wöhr, sein Amtskollegen Dechant Simon Hammer und der als Kaplan tätige Johann Stöger mit dem radikalen Schriftsteller und Journalisten der "M. Fr. Br." Waldegg in Konflikt (siehe Artikel Johann Wöhr).[1]

Am 3. November 1888 segnete Stöger die Volksschule Knoppen-Kumitz.[2]

Nachdem Peter Dangl vlg. "Seffler Peta", Viehhirte auf der Teltschen­alm bei Obersdorf (Bad Mitterndorf) am 20. Juli 1889 die Muttergottes erschienen war, wollte Stöger sogar einen Wallfahrtsort einrichten, so ergriffen war von den Pilgerströmen. Die Katholische Kirche hat aber die Erscheinungen nie anerkannt. Es gab sogar Verbote von Seiten der Behörden.

Johann Stöger wurde im Rahmen einer "Dekorierungfeier" am 30. September 1905 durch die Verleihung des goldenen Verdienstzeichens mit der Krone ausgezeichnet.

Am 14. Mai 1924 wurde Johann Stöger in der von ihm selbst gebauten Hauskapelle in Maria Kumitz beigesetzt.[3]

Nachruf in der "Steirischen Alpenpost"

Pfarrer Stöger gestorben. In Maria Kumitz ist am Montag den 12. Mai mittags der dortige, Pfarrer, Jubelpriester Johann Stöger, nach längerem Leiden gestorben. Mit ihm ist ein origineller, allseits hochgeschätzte, und beliebter Priester aus dem Leben geschieden. Geboren zu Rottenmann am 28. August 1843, wurde Stöger am 6. Juli 1868 zum Priester geweiht und feierte in der Wallfahrtskirche Mariatrost bei Graz sein erstes hl. Meßopfer. Er war sodann kurze Zeit Kaplan in Mitterndorf und kam Ende Oktober 1868 als solcher nach Aussee, woselbst er bis zum Jahre 1873 überaus eifrig und ersprießlich wirkte.

Zugleich mit seinen Mitbrüdern Wöhr, und Hammer griff er mutig in die, damaligen sturmbewegten Kämpfe gegen die liberalen Bestrebungen ein. Beim Volke war u so sehr beliebt, daß der Ortsschulrat von Aussee dem f. b. Konsistorium eigens dafür dankte, "daß es diesen musterhaften Seelsorger nach Ausee gestellt habe". 1873 kam Stöger, als Pfarrer nach Turrach und 1878 als solcher nach Maria Kumitz, wo er nun durch 46 Jahre wirkte. Zählt auch die Pfarre selbst nicht ganz tausend Seelen, so gaben doch die zahlreichen Wallfahrer, die jährlich zur Schmerzensmutter auf dem Kumitzberg kamen, mannigfache Arbeit. Inmitten seine Seelsorgertätigkeit vergaß Stöger aber nicht der Presse. Er schrieb bis in die letzte Zeit eifrig für die christlichen Zeitungen, außerdem alle Jahre einen oder mehrere Artikel für den "St. Josefs Kalender", worin er gern alte, Volkstypen und Volksbräuche anschaulich schilderte.

Für seine Verdienste wurde du anspruchslose Priester vom Kaiser Franz Josef durch Verleihung deS Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und der Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste von der kirchlichen Behörde durch Ernennung zum fürstbischöflich Geistlichen Rat ausgezeichnet, von der Gemeinde Pichl bei Aussee wurde er anläßlich seines goldenen Priesterjubiläums zum Ehrenbürger ernannt. Da der Weg zur Kirche am Kumitzberg im Winter sehr beschwerlich ist, richtete er im Pfarrhof eine Kapelle ein, wo er wochentags die hl. Messe las. Vor einigen Wochen erkrankte er schwer und erlag nun seinem Leiden, nachdem er schon seit Monaten den Gedanken an seinen nahen Tod ausgesprochen hatte. Das Leichenbegängnis fand Mittwoch den 14. Mai vormittags statt.

Bildbeschreibung

Das Bild rechts oben zeigt Pfarrer Johann Stöger im Jahr 1905. Das Bild darunter wurde im Rahmen einer "Dekorierungfeier" am 30. September 1905 aufgenommen, bei der Stöger durch die Verleihung des goldenen Verdienstzeichens mit der Krone ausgezeichnet wurde.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, "Allgemeine Österreichische Gerichtszeitung", Ausgabe vom 9. August 1870, Seite 2
  2. ANNO, "Steirische Alpenpost, Ausgabe vom 11. November 1888, Seite 1
  3. ANNO, "Steirische Alpenpost", Ausgabe vom 23. Mai 1924, Seite 2