Militärflughafen Aigen im Ennstal

Einsatz eines Hubschraubers des Fliegerhorstes bei einem Waldbrand 2013 im Gesäuse beim Himbeerstein

Der Militärflughafen Aigen im Ennstal, der Fliegerhorst Fiala Fernbrugg, ist ein Fliegerhorst der Luftstreitkräfte des österreichischen Bundesheeres.

Allgemeines

Es ist ein Stützpunkt von Hubschraubern im Nordosten der Ennstaler Gemeinde Aigen im Ennstal. Der ICAO-Code[1] des Flughafens lautet LOXA. Er befindet sich südlich der Enns zwischen Maitschern in der Gemeinde Wörschach im Norden und Ketten im Süden.

Geschichte

Der Fliegerhorst wurde 1955 dem österreichischen Bundesheer zugeteilt. Der Name des Fliegerhorstes wurde 1967 in Fliegerhorst Fiala Fernbrugg umbenannt. Benno Fiala von Fernbrugg[2] war ein österreichischer Jagdflieger Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg.

Am Militärflughafen Aigen im Ennstal fanden 2002 die Hubschrauber Weltmeisterschaft und 2004 die Österreichische Hubschrauber-Staatsmeisterschaft statt.

1968

1968 wurde in swiki:Werfen[3], swiki:Lofer, Ebensee im oberösterreichischen Salzkammergut (alte Feuerkogelseilbahn) und auf dem Militärflughafen Aigen im Ennstal der britisch-US-amerikanischer Agenten-Kriegsfilm Agenten sterben einsam gedreht.

Die Dreharbeiten fanden zwischen Jänner und Mai 1968 statt. Als Schloss Adler im Film diente die swiki:Festung Hohenwerfen in swiki:Werfen. Der Fliegerhorst Fiala Fernbrugg in Aigen im Ennstal diente als Flugplatz Oberhausen. Als Locationscout war der bekannte Salzburger Bergsteiger swiki:Marcus Schmuck engagiert. Die Verfolgungsjagd mit dem Schneepflugbus wurde auf der Wiestal Landesstraße zwischen Hallein und Ebenau gedreht. Für das in die Schlucht stürzende Auto wurde tatsächlich ein Auto in die Schlucht unterhalb der Staumauer des swiki:Wiestalsees geworfen. Das Wrack konnte jahrelang besichtigt werden. Ergänzende Szenen, Trick- und Innenaufnahmen – Borehamwood Studios, Hertfordshire, England; gefilmt im Frühjahr 1968.[4]

2011

Eine Verordnung des Bundesministeriums für Inneres sorgte im Mai 2011 für Verwirrung und Unmut. Zu einem Waldbrand im Ausseerland durfte nicht ein am Militärflughafen Aigen im Ennstal stationierte Alouette-Hubschrauber zum Löschen aufsteigen, sondern es musste zunächst ein Hubschrauber aus Graz angefordert werden. Üblicherweise werden die Polizei und die Florian Liezen informiert, die dann über die Landeswarnzentrale einen Hubschrauber anfordern.

Eine gesetzliche Grundlage sieht nun aber seit 2011 vor, dass zunächst in Graz ein Hubschrauber angefordert werden muss. Und dies, obwohl ständig ein Alouette-Hubschrauber am Militärflughafen Aigen im Ennstal für den Eurofighter-Betrieb in Bereitschaft stehen muss und die Mannschaft in Aigen im Ennstal permanente Schulungen mit dem Löschwasserbehälter im Gebirge durchführt.

Die Interventionszeit eines Hubschraubers in der Steiermark bei einem Waldbrand liegt bei 20 Minuten. Zum Vergleich: in Griechenland bei 90 bis 180 Minuten.

2017

Am 22. September 2017 feierte der Fliegerhorst sein 80jähriges Bestehen und "50 Jahre Alouette III".

Zahlreiche Ehrengäste und viele Besucher gaben dem Fliegerhorst, den dort tätigen Piloten, Technikern und Soldaten sowie dem Fluggerät die Ehre. Einbegleitet wurde der Festakt von der Militärmusik Oberösterreich. Kasern- und Garnisonskommandanten Oberst Andreas Staudacher begrüßte neben Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Bezirkshauptmann Josef Dick auch Kabinettschef Generalleutnant Karl Schmidseder, dem Kommandanten der Luftstreitkräfte Brigadier Karl Gruber, den steirischen Militärkommandanten Brigadier Heinz Zöllner, dem Standort-Bürgermeister Raimund Hager mit einer ganzen Reihe von Ennstaler Amtskollegen und der Militärgeistlichkeit beider Konfessionen sowie den vielen Mitfeiernden aus der Bevölkerung.

Die 50 Jahre der Alouette waren anfänglich bestimmt von der Ära des Geräts als Rettungshubschrauber bis zum Übergang auf jene des ÖAMTC. Erst später kamen die Maschinen im Ausland als Beobachtungsgerät in militärischen Einsatz.

Als Trainingsplatz für alpine Heerespiloten aus benachbarten Staaten habe sich Aigen in den letzten Jahren bereits bestens eingeführt.

Die Hubschrauber

Bis 2022 waren ausschließlich "Alouette III"-Helikopter am Flughafen stationiert. Die 1967 eingeführten leichten Verbindungs- und Transporthubschrauber "Alouette III" müssen aus technischen Gründen Ende 2023 ausgeschieden werden. Im Ministerrat wurde am 22. August 2018 ein Hubschrauber- und Mobilitätspaket für die Sicherstellung des Katastrophenschutzes durch das Bundesheer beschlossen.[5] Ab 2022 oder 2023 soll dann ein Teil der neuen Leonardo AW169M aus Italien hier stationiert werden. Die Leonardo AW169M wurden in einem Government-to Government-Geschäft zwischen der Republik Italien und Österreich mit einem Volumen von 300 Mio. Euro im November 2021 erworben.[6] Am Donnerstag, den 2. Dezember 2021, hatten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und ihr italienischer Amtskollege Lorenzo Guerini ein dementsprechendes Verwaltungsübereinkommen auf Regierungsebene unterzeichnet.

Die Einsatzstaffel mit zwölf Leonardo AW169M wird in Aigen im Ennstal stationiert; an der Fliegerabwehrschule in Langenlebarn in Niederösterreich werden sechs Einsatz- und Ausbildungshubschrauber stationiert.

Am 24. Mai 2024 fand dann der Fly out der Alouette III statt.

Weblink

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Quellen


Einzelnachweise

  1. siehe Wikipedia ICAO-Code
  2. siehe Wikipedia Benno Fiala von Fernbrugg
  3. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
  4. de.wikipedia.org
  5. www.bundesheer.at, pdf
  6. swiki:Salzburg24.at vom 4. Dezember 2021