Barbaratag

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Als Patronin der Bergleute und in der Darstellung mit Turm und Schwert ist die heilige Barbara landläufig bekannt. Sie zählt neben der Heiligen Margaretha und der Heiligen Katharina zu den „Drei heiligen Madln“, war eine frühchristliche Heilige, die in Nikodemien (Türkei) gelebt hat und sich gegen den Willen ihres Vaters taufen ließ. Der Legende nach sollen nach ihrem Tode um die Weihnachtszeit auf ihrem Grabe die Blumen geblüht haben. Daraus hat sich der Brauch des Einfrischens von Kirschenzweigen an ihrem Namenstag entwickelt; daher erwarten alle Beschenkten das Aufblühen der Zweige bis Weihnachten. Laut Volksglauben sollen die erblühten Zweige auch auf die bevorstehende Hochzeit hinweisen.


Barbarazweige

Noch vor Sonnenaufgang werden Kirschzweige – fallweise auch Forsythienzweige – abgeschnitten und in einer Vase auf den Küchenschrank gestellt. Wenn sie bis zum Hl. Abend blühen, bedeutet das in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit (für die „heiratsmassigen Dirndln“) oder wenn keine Jugend im Haus ist, einfach Glück und Freude. Aus Admont wird berichtet, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Kirschzweig ins Wasser stellt. Wessen Zweig bis zum Hl. Abend blüht, der wird im darauf folgenden Jahr Heiraten oder Glück haben.


Barbarafeiern

Da die Hl. Barbara die Schutzpatronin der Bergleute ist, feiern die Mitglieder des Bergbauvereines Öblarn und die früheren Arbeiter des Steinbruchs bei der Schrabachkapelle oder beim neu renovierten „Hergott“ in der Walchen eine Barbarafeier zu Ehren der Schutzpatronin. Eine Woche vorher gibt es für alle Forstarbeiter, Jäger und Angestellten des Forstbetriebes Colloredo-Mannsfeld zu Ehren des Hl. Clemens als ihren Schutzpatron eine Clementifeier mit Kirchgang, Essen, Jahresbericht und Ehrungen. In der Kirche in Kleinsölk wird für die Arbeiter und Angestellten der Firma „Sölker Marmor“ eine eigene Barbarafeier abgehalten, danach gibt es ein Festessen für alle Beteiligten. Auch in Lassing haben die Bergleute einen gemeinsamen Kirchgang zum Barbaratag. Nach dem Dankgottesdienst findet in einer Gaststätte ein Essen statt, wo zugleich ein Rückblick über das Geschäfts- und Arbeitsjahr gegeben wird. Dabei werden auch Ehrungen für langjährige Mitarbeiter durchgeführt.


Quelle

  • Buch Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, Erhoben von: Otto Hubner und Josef Tritscher (Schladming), Thomas Pilz, Martin Pilz und Manfred Pichler (Gröbming), Ingrid Jandl (Öblarn), Andreas Radlingmaier (Aigen), Franz Reiter (Lassing), Aloisia Pfatschbacher und Regina Puntigam (Admont), Zusammengefasst von VD Ingrid Jandl, Begleittexte von Manfred Pichler, Projektbetreuung: Dr. Roswitha Orač-Stipperger, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, 8962 Gröbming 2002, ISBN 3-9501633-0-1