FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming

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Die FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming ist eine internationale Sportveranstaltung im Ennstal.

Allgemeines

Die Sportveranstaltung findet vom 4. bis 17. Februar 2013 mit Bewerben auf der Planai im Gebiet der Stadt Schladming und der Gemeinde Rohrmoos-Untertal statt.

Beiträge im EnnstalWiki zu diesem Thema

Stimmungsbilder, Brisantes

100 Tage vor der WM: Eine Ski-WM und dann?

Rund 100 Tage vor dem Start der alpinen Ski-WM in Schladming - im Oktober 2012 - wurde im ganzen Ort noch gehämmert und gebohrt. Am Rand der Planai-Piste wurden die ersten Zuschauertribünen aufge­baut, Ende Oktober begannen die letzten Umbauarbeiten im Zielstadion. Der Loop wurde auf Intervention von Schröcksnadel wieder abge­rissen, damit noch mehr Zuschau­er Platz haben, das Skygate über der Zieleinfahrt dagegen verlän­gert. "Das wird eine unglaubliche Lichter-Show" erklärte Planai-Bah­nen-Chef und Steiermark Tourismus-Boss Georg Bliem.

Direkt vor der Talstation findet in schwedisch-dänischem Privat­auftrag die Fertigstellung des Hotels Planai statt. Mit familien­tauglichen Vier-Bett-Zimmern will man hier punkten, der Ver­kauf ist fix an einen Reiseveran­stalter vergeben. Hermann Gruber von der Schladming-Dachstein Tourismusmarketing GmbH ist zufrie­den. "Die grasen nicht auf beste­henden Märkten", betont er im Gespräch mit den swiki:Salzburger Nachrichten, "die bringen ganz neue Gäste." In dieser Aussage irrte aber Gruber bis zu einem gewissen Grad. Denn Ende 2012 wurde bekannt, dass die Supermarktkette Lidl das Hotel [auch] vermarkten wird, mit Preisen ab € 53.-- pro Person und Nacht mit einem all-inclusive-Package, das auch Spirituosen umfasst[1]

Fünf Jahre Vorbereitung auf die Ski-WM gehen in die Zielgerade. 400 Mill. Euro sind in den Ausbau der Infrastruktur geflossen. 1 800 neue Hotelbetten wurden gebaut, 400 000 Gäste sollen kommen. In Schladming mit knapp 4 400 Ein­wohnern und rund 10 000 in der Region kann man sich angesichts solcher Dimension auch überrollt fühlen. "In der Bevölkerung spürt man schon, dass es jetzt dann gut ist, wenn die Bauarbeiten vorbei sind", erklärt Kurt Pfleger von Schladming 2030. Die von Tourismusverband, Ge­meinde und Bergbahnen gegrün­dete Gesellschaft kümmert sich um die Nachhaltigkeit[2] des Mega­-Events. Auch die privaten Betrie­be hätten rund 200 Mill. Euro in Qualitätsverbesserungen inves­tiert. betont Pfleger. Bis 2020 will man deshalb um 500 000 auf 1,5 Mill. Nächtigungen im Jahr wach­sen und als Ganzjahresurlaubsziel stärker werden. Mit Gratis-­WLAN im Ortskern oder der neu­en Marke Heimatgold für den Vertrieb regionaler Produkte wer­den auch Informationstechnologie und Firmengründungen gefördert.

Groß herauskommen wollen die Schladminger mit ihrer Herzlich­keit. Auch die wird nicht dem Zu­fall überlassen, "auch wenn uns Steirern das Freundlichsein nicht schwerfällt" , sagt Tourismuschef Bliem. Die Bevölkerung - vom Schüler bis zum Taxilenker - wird mit Tipps aus einer Herzlichkeitsfibel in Stimmung gebracht. Eine 100-köpfige "Herzlichkeits­truppe" soll Schladming dann im Februar 2013 zum herzlichsten WM­-Ort aller Zeiten machen.

Ein Monat vor der WM

Noch können es die Verantwortlichen nicht genau sagen, aber zwischen 164 und 290 Millionen Euro sollen von der öffentlichen Hand - überwiegend aus der Steiermark - für diese WM kommen. Genau kann es aber niemand in der Landesregierung sagen, denn es gibt keine exakte Protokollierung und ein Budgetposten "Ausgaben WM 2013" gibt es auch nicht. Ein modernes Kongress- und Medienzentrum für gut 2 000 Personen entstand im Vorfeld der WM. Aber, dies in der Zukunft auch zu betreiben, wird schwer sein, so die Expertenmeinung. Denn der 4 400-Seelen-Ort Schladming hat denkbar schlechte Voraussetzungen als Kongressort: die ÖBB haben die Zugverbindungen massiv gekürzt, die Autobahnen laufen in Entfernung an Schladming vorbei und auch der Mangels an hochklassigen Hotelbetten ist gravierend. Und durch die große Zahl der neuen Betten im untere Marktsegment ist ein Preis-Dumping zu erwarten (siehe Lidl-Vermarktung des Hotels Planai).

Alles war auf die 14 Tage dauernde Ski WM 2013 ausgerichtet. Danach soll in Schladming Milch und Honig fließen[3], Tausende neue, durch die Bilder der Ski angelockten Urlauber sollen Geld in die lokalen Kassen spülen, so die Meinung eines Teils der Bevölkerung. Ein anderer Teil der Bevölkerung sieht mit Sorge der Nachzeit der WM entgegen und warnt, Schladming werde sich an der WM 2013 überheben und in den nächsten Jahren finanziell ausbluten. Begründet wird dies unter anderem auch damit, dass die kleine 4 500-Einwohner-Stadt die sündteuren Prestigebauten und die überdimensionierte Infrastruktur, die nur für diese 14 Tage entstanden war, auf Dauer keinesfalls aus eigenen Mitteln die Erhaltungskosten aufbringe werde.

Dies alles kam nur deshalb in Bewegung, weil ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel die steirischen Landespolitiker überreden konnte, die Ausrichtung dieser für das Land Steiermark viel zu teuren Veranstaltung zu übernehmen, wie Kritiker meine. Damit die beste alpine Ski-WM aller Zeiten über die Bühne gehen kann, wie sie Landeshauptmann Franz Voves auf seiner Homepage prophezeit, wurden seit 2009 gut 400 Millionen Euro in Schladming investiert.

Unbestätigten Meldungen nach soll dann im Sommer 2012 auf Druck Schröcknadels das Land Steiermark sich auf nicht ganz feine Art vom ehemaligen Geschäftsführer der Schladminger Planai-Bahnen, Ernst Trummer, getrennt haben. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil dieser schon vor Monaten gewarnt hatte: "Wer glaubt, 2013 kommt der große Zaster, wird ein bitteres Erwachen erleben."[4]

9. Jänner 2013: Schladming ist im Endspurt

Dreieinhalb Wochen vor den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schladming befanden sich die Aufbauarbeiten bei den Tribünen im Finale. "75 Prozent sind fertig", sagte Sport-Direktor Hans Grogl auf APA-Anfrage. Am Mittwochabend, den 9. Jänner 2013 wurde auch der Skygate mit seiner neuen Lichtinstallation eröffnet. Der Bogen über dem Zieleinlauf soll die "Landmark" der WM werden.

Rund 30 Leute waren laut Grogl Anfang Jänner mit der Fertigstellung der Tribünenaufbauten beschäftigt. Am 9. Jänner baute man noch an den hinteren Reihen im Stadion, die sogar einen Fahrstreifen der dahinterliegenden Coburgstraße überragen werden. Zeitgleich begannen die Arbeiter mit dem Aufbringen des Schnees im Zieleinlauf. Ende der dritten Jännerwoche sollen die Tribünen endgültig fertig sein. Danach widme sich das Team den rund 35 Kilometern sogenannten B-Zäunen, also den Sicherheitsnetzen entlang der Pisten, sowie dem Aufbau der Starthäuser.

Zum Schluss gehe es an die "Kosmetik", meinte der Sport-Direktor: "Fahnenmasten, Zuschauerzäune, Abweisplanen, et cetera, et cetera." Weiters werden auf dem Parkhaus neben dem Zieleinlauf noch 40 bis 50 Reporter-Kabinen errichtet. Eine Woche vor der Eröffnung sollte dann alles auf den Pisten und im Stadion fertig sein, versicherte Grogl.

Im Ort begannen indes auch schon die Aufbauarbeiten für den Medal-Plaza sowie die diversen Groß-Zelte.

Pistensperren

Die Vier-Berge-Skischaukel mit Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm wird während der Ski WM 2013 geöffnet sein. Für die Skigäste wird der Großteil der Pisten zur Verfügung stehen.

Mit Einschränkungen bzw. Pistensperren ist auf folgenden Skibergen zu rechnen:

  • Planai: Talabfahrten von ca. 21. Jänner bis 18. Februar 2013 gesperrt! Die Planai-Bahn ist in Betrieb und für Gäste zugänglich.
  • Hauser Kaibling: Geringe Einschränkungen durch WM-Einfahrpisten ab ca. 1. Februar bis 18. Februar 2013.
  • Reiteralm: Geringe Einschränkungen durch WM-Trainingspisten ab ca. 1. Februar bis 18. Februar 2013.

Weblinks

Quellen

  1. Quelle www.lidl-reisen.at abgefragt am 5. Jänner 2013
  2. Erklärung siehe www.nachhaltigkeit.info
  3. Zitat Quelle Schladming droht bitteres Erwachen Walter Müller, Der Standard, 4.1.2013
  4. Quelle