Ernst Trummer

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
dritter von links, Mag. Ernst Trummer, bei der Grundsteinlegung des Bauvorhabens Top-Hotel Schladming am 23. Mai 2012

Mag. Ernst Trummer war Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH und als deren Vertreter in der Schladming 2030 GmbH.

Leben

1997 begann Ernst Trummer, nach einigen Ferialjobs bei der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH die Marketingabteilung der Planai. Im Laufe der Jahre erhielt er immer mehr Arbeitsbereiche, darunter den Planai-Infopoint, die Verkaufsabteilung sowie die Geschäftsführung der Galsterbergalm in Pruggern. Nach einem Hearing im Frühjahr 2009, an dem noch weitere 17 Bewerber teilgenommen hatten, wurde Ernst Trummer zum neuen Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH bestellt. Mit 1. Juli 2009 trat er diesen Posten an.

Überraschender Abgang von den Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH 2012

Am 11. Juli 2012 wurde überraschend eine Pressekonferenz angesetzt, in der die Absetzung Trummers mitgeteilt wurde. Informierten Quellen nach wurden Ernst Trummer selbst und seine Mitarbeiter erst nach der öffentlichen Pressekonferenz von der Absetzung erfahren haben.

Für Tourismus-Landesrat Hermann Schützenhöfer war es ein "schmerzlicher, aber notwendiger Schritt". Neben der Tätigkeit als Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH war Trummer auch Geschäftsführer der Planai Hotelrichtungs- und Betriebsgesellschaft. In dieser Position hatte er unberechtigterweise Bezüge kassiert, zu denen er vertraglich nicht berechtigt gewesen war. Zwei Aufsichtsräte hatten eine nachträgliche Änderung des Dienstvertrages vorgenommen, die ebenso nichts rechtskonform war. Die beiden vom Land eingesetzten Aufsichtsräte haben ihre Funktionen bereits zurückgelegt. Wie es passieren konnte, dass die beiden Aufsichtsratschefs – Vorsitzender Candidus Cordolezis und sein Stellvertreter Oswin Kois – diesen zentralen Vertragsteil, wonach Trummer keine Extragage hätte kassieren dürfen, übersehen hatten, konnte Schützenhöfer freilich nicht beantworten.

Die beiden Aufsichtsräte wollten sie gar nicht beantworten – sie nahmen von sich aus den Hut, teilten aber mit, dass sie mit der Eigentümerentscheidung nicht konform gehen und merkten an, dass sie Ernst Trummer „als äußerst engagierten und innovativen Geschäftsführer“ erlebt hätten.

Betroffen von der Entscheidung des Landes zeigte sich in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem „Ennstaler“ auch Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter, der Trummer als eine der treibenden Kräfte im Vorfeld der FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming bezeichnete: „ Ernst Trummer war als Chef der Planai-Bahnen und führender Mitstreiter rund um das Hotelprojekt Falkensteiner ein stets verlässlicher Partner, dessen oberstes Ziel es war, den Ruf Schladmings als steirische Skihauptstadt international zu festigen und weiter auszubauen.

Das Land Steiermark hatte Trummer noch eine Lösung des Problems in Form einer Rückzahlung des unrechtmäßig bezogenen Geldes angeboten, die dieser jedoch ausschlug. Nachfolger wird Steiermark-Tourismus-Chef Georg Bliem bis nach der Alpinen Ski WM 2013.

Spekulationen über die Hintergründe

In Schladming selbst gingen ob der Entscheidung die Wogen hoch, da Ernst Trummer auch in jenen Kreisen, die sich vielfach kritisch über die Entwicklung und Ausrichtung der Planai- und Hochwurzen-Bahnen und damit auch über die WM-Stadt äußerten, für seine Geradlinigkeit geschätzt wurde. Hinter vorgehaltener Hand ist auch vielfach davon die Rede, dass Trummer gewissen Entscheidungsträgern im Land einfach zu mächtig wurde. Unbeantwortet bleibt auch die Frage, warum der Leiter der Fachabteilung 12A, Hellmuth Schnabl, der als Schützenhöfer-Vertrauter gilt und nun neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird, nicht schon im März nach dem Beschluss des damaligen Aufsichtsrates auf die Ungereimtheit hingewiesen hat, sondern erst vier Monate später?

Wie Der Ennstaler in seiner Ausgabe vom 20. Juli 2012 berichtete, verdichteten sich mittlerweile jedoch die Hinweise, dass Landeshauptmann- Stv. Hermann Schützenhöfer sich und seine ihm unterstellte Tourismus-Fachabteilung schützen wollte und Trummer damit zum Bauernopfer machte. Damit kam die Absetzung des nunmehr ehemaligen Planai-Chefs nämlich einer öffentlichen Hinrichtung gleich, da Schützenhöfer mit seiner Aussage auch die weitere berufliche Existenz Trummers bewusst aufs Spiel setzte.

Unabhängige Rechtsanwälte bestätigen Rechtmäßigkeit des strittigen zweiten Gehalts

Wie zwei unabhängig voneinander tätige und auf Arbeitsrecht spezialisierte Rechtsanwälte auf Anfrage des „Ennstalers“ bestätigten, dürfte das zweite Gehalt, das Ernst Trummer für seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Hotel-Errichtungsgesellschaft bezogen hat, rechtens sein, zumal es vom Aufsichtsrat einstimmig genehmigt wurde. Der Beschluss dafür fiel bereits Ende März mit Zustimmung des damaligen Aufsichtratsvorsitzenden Candidus Cordolezis und dessen Stellvertreter Oswin Kois, die mit der Abberufung Trummers ihre Funktionen zurücklegten und diesen Schritt damit begründeten, dass sie mit dem Vorgehen von Hermann Schützenhöfer nicht konform gehen. Mittlerweile[1] liegt auch eine Expertise einer renommierten Wiener Rechtsanwaltskanzlei vor, die das rechtmäßige Handeln von Ernst Trummer bestätigt.

"...die Sache stinkt zum Himmel"

Für viele steht aber mittlerweile fest, dass "die Sache zum Himmel stinkt". Begründet wird dies unter anderem damit, weil sich Trummer immer wieder hartnäckig gegen verschiedene Pläne im Vorfeld der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2013 gewehrt hat. So sprach er sich als Planai-Chef vehement gegen den geplanten Abriss des sogenannten Loops – die Verlängerung der neu errichteten Talstation Planet Planai – aus, um weitere Zuschauerkapazitäten für das sportliche Großereignis im Februar 2013 schaffen zu können. Trummer nahm in diesem Zusammenhang auch eine Konfrontation mit dem Österreichischen Skiverband als Veranstalter in Kauf, der wiederum seine Interessen vertrat, um für sich das Beste aus der WM herauszuholen, was ebenso legitim ist.

Auffallend war, dass sich das Land Steiermark als Mehrheitseigentümer der Planai, aus diesen Ungereimtheiten – in die auch die Stadt Schladming mit Bürgermeister Jürgen Winter und die Nachhaltigkeitsgesellschaft Schladming 2030 GmbH mit Koodinator KR Albert Baier involviert war – herausgehalten hat. Dabei hätte die Tourismusfachabteilung 12A mit ihrem Leiter HR Dr. Helmuth Schnabl – sie gehört zu dem von Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer als Landesrat geführten Tourismusressort – längst eingreifen und den Standpunkt des Landes in dieser Causa deponieren müssen. Dies hat sie aber nicht getan, wohl deshalb, weil dazu eine schriftliche Weisung von HR Schnabl an Planai-Chef Trummer notwendig gewesen wäre. Eine solche hätte aber möglicherweise bedeutet, dass der um rund 350.000 Euro aus Steuergeldern errichtete Loop mit Zustimmung des Schützenhöfer-Ressorts wieder abgerissen wird, was ein denkbar schlechtes Licht auf den Landeshauptmann-Stellvertreter geworfen und ihn politisch mehr als nur angreifbar gemacht hätte. Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass sich Hermann Schützenhöfer ganz bewusst für Ernst Trummer als Bauernopfer entschieden hat, um einem möglichen späteren Vorwurf von politischen Gegnern zu entgehen.

Wie es scheint, ist diese politische Intrige der wahre Grund für die Entlassung von Ernst Trummer, denn wie aus gut informierten Kreisen bekannt wurde, ist der Abriss des Loops am Planet Planai mittlerweile beschlossene Sache. Auch das so genannte „Schwarz-Haus“, das sich neben dem Hopsi-Maskottchen am Planai-Zielhang befindet, und die neu errichtete „Manege“ – ein Gastro-Bereich der Planai – dürften aller Voraussicht nach abgerissen werden.

Ernst Trummer voll rehabilitiert

Was der "Der Ennstaler bereits im Juli 2012 berichtet hat, nämlich dass der ehemalige Planai-Chef Ernst Trummer zu einem „Bauernopfer des Lan- des“ geworden ist, hat sich Anfang 2013 bestätigt. Im Vergleich, der dem Land laut Insiderkreisen eine gehörige Summe gekostet hat, wird Trummer nun sogar schriftlich im Dienstzeugnis eine „vorbildliche Pflichtauffassung“ attestiert.

Die Optik sieht nun für Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer und seine Berater denkbar schlecht aus: Zuerst wurde Trummer in einer eilig einberufenen Pressekonferenz putschartig seines Amtes enthoben, danach platzte aufgrund von unprofessioneller juristischer Vorbereitung seitens des Landes und des dafür zuständigen Hofrates Dr. Hellmuth Schnabl die Generalversammlung zur Abberufung Trummers und dann, um die einmalige Groteske abzurunden, bittet Schützenhöfer den geschassten Trummer, das Falkensteiner-Hotel, weswegen er hinausgeworfen wurde, doch fertig zu stellen. Dass dies alles zusammen selbst für Außenstehende nach einer Intrige roch, war bald klar.

Nun, nach rund sechs Monaten, hat sich herausgestellt, dass sich der ehemalige Planai-Chef nicht das Geringste zu Schulden kommen hat lassen. Wobei dieses letzte halbe Jahr für Trummer, wie Vertraute berichten, kein Sparziergang war. Trummers bekannte Geradlinigkeit, Hartnäckigkeit und Konsequenz überraschte in den folgenden Monaten dabei wohl so manchen, die im Hintergrund seinen Hinauswurf von langer Hand inszenierten. Das Land Steiermark war

zwischenzeitlich mit drei unterschiedlichen Anwaltbüros gegen Trummer angerückt, hat zusätzlich Gutachten eingeholt, um dann letzten Endes Ex-Planai-Chef ein Abfindungsangebot zu unterbreiten. Dieses hat Trummer nun angenommen, um zum einen unter die leidige Causa einen Schlussstrich zu ziehen und um zum anderen eine neue Herausforderung annehmen zu können.

Dass er als voll rehabilitiert gilt, geht schon aus dem Dienstzeugnis hervor, in dem unter anderem zu lesen ist, „...dass Dir. Mag. Ernst Trummer ein Geschäftsführer war, der sich durch außerordentlich hohe Arbeitsbereitschaft und vorbildliche Pflichtauffassung ausgezeichnet hat“. Und, zum Abschluss: „Wir wünschen ihm auf seinem zukünftigen Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg“.

Das wirklich Betrübliche an der ganzen Sache ist, dass die Region mit dem Hinauswurf Trummers einen ihrer wohl fähigsten und umsetzungsstärksten Manager verloren hat, der es bis zuletzt wagte, seinen Mund aufzumachen. Bleibt zu hoffen, dass die bevorstehende Weltmeisterschaft in Schladming wenigstens sportlich ein Erfolg für Österreich wird. Alleine schon der vielen freiwilligen, unbezahlten Idealisten wegen, die für all diese Vorgänge nichts können.

Quellen

  1. Der Ennstaler, Ausgabe 20. Juli 2012