Bauernfeischtag
Der Bauernfeischtag fällt auf Maria Lichtmess, also den 2. Februar.
Im Ennstal
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Liachtmesstag wieder für die Bäuerinnen des Bezirkes Liezen zu einem Feiertag. Man kommt zusammen, um Vorträge hören und sich auszutauschen. Verboten ist an diesem Tag das Flicken und Stricken, "sonst stechen sie die Liab ab".
In Aigen im Ennstal wurde dieser Feiertag früher, als es noch viele Dienstboten gab, sogar auf drei "kleine" Festtage ausgedehnt. Als Dankeschön, dass die Dienstboten am Hof geblieben waren, erhielten sie ein "Draufgeld", also eine Draufgabe auf ihren Lohn.
Wie im Beitrag über Maria Lichtmess erklärt, war Maria Lichtmess der Tag, an dem die Dienstboten den Hof wechseln konnten. Sie verließen den Hof dabei einen Tag vor Lichtmess oder einen Tag danach. Der Einstehtag der neuen Dienstleute wurde mit Bier und Tanz beim Bauern tüchtig gefeiert. Diese Einstehtage nach Maria Lichtmess nannte man die "drei kleinen Festtage".
Sprüche
Ein Sprichwort hält das Länger- und Hellerwerden dieser Tage fest:
"Der Tag nimmt zua wia der Muck geahnt, zu Neujahr wia a Hahn tritt, zu Heiligdreikönig wia a Hirschensprung und zu Liachtmess um a ganze Stund."
Quelle
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1