Schlosskapelle Trautenfels
Die Schlosskapelle Trautenfels befindet sich im Schloss Trautenfels.
Allgemeines
In einem kleinen Nebengebäude, rechts vom Haupteingang des Schlosses, befindet sich die Burgkapelle von Trautenfels. Ihre Decke wurde während der Barockzeit von zwei namhaften italienischen Künstlern gestaltet. Carpoforo Tencalla schuf die Deckenfresken, Allesandro Sereni zeigte sich für die Stukkaturen verantwortlich.
Fresken
Das Konzept der Bilder beschreibt fünf zentrale Szenen aus dem Leben Marias, die in der barocken Frömmigkeit besonders verehrt wurde.
- Mariae Geburt
Mägde kümmern sich um das ruhende Neugeborene. Links im Hintergrund die Hl.Anna, der ein kräftigender Trunk gereicht wird.
- Tempelgang
Maria betritt der Legende nach bereits als Dreijährige freiwillig den Tempel, ohne sich nach ihren Eltern umzublicken und wird vom Hohepriester begrüßt.
- Verkündung
Im Mittelfeld folgt die wichtigste Episode des Zyklus, die Verkündung der Geburt Jesus Christus durch den Erzengel Gabriel.
- Heimsuchung
Maria begegnet Elisabeth, die die Worte des Engels durch " Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes" bekräftigt.
- Heilige Familie
Den Abschluss bildet die Darstellung des endgültigen Sieges der Gottesmutter. Carpoforo Tencalla wählt das Motiv der Mutter Gottes, die ihrem Sohn beisteht, als dieser das Haupt der Schlange zertritt.
Ausstattung
Von der Originalausstattung der Kapelle ist nur noch der blau-goldene Altar erhalten. Auf mit Weinlaub umrankten Säulen ruht ein einfaches Gebälk, worauf sich das Trauttmansdorff´sche Wappen erhebt. Das originale Altarblatt fehlt, und wurde durch die Abbildung einer Schutzmantelmadonna (18. Jahrhundert) ersetzt, die dem Grazer Maler Johann Baptist Raunacher zugeschrieben wird.
Weitere Elemente wie Stukkierung der Wände, das Gestühl, das angrenzende kleine Oratorium mit den gemalten Putten an der Decke, Türen und Fenster- wurden Anfang des 20. Jahrhunderts im Barockstil " nachempfunden" und neu eingebracht.
Quelle
KAISER, BARBARA (1992): „Gemälpoesy, Lehrgemäl und eingeblümte Zierwerk“. Die Deckengemälde im Schloß Trautenfels oder wie die Pomeranzen ins Ennstal kamen. In: Brunner, Walter, Kaiser, Barbara: Schloss Trautenfels,Kleine Schriften der Abteilung Schloß Trautenfels am Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Trautenfels, S. 57-114.