Ennstal-Classic

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Start zur Sonderprüfung 2010 auf den Stoderzinken
Datei:Ennstal Classic Logo.gif
Logo der Ennstal Classic
Sebastian Vettel im Porsche-F1 aus 1962

Die Ennstal-Classic ist eine Motorsportveranstaltung für historische Automobile bis Baujahr 1972, die seit 1993 im Ennstal und dessen Seitentälern stattfindet.

Geschichte

Der international bekannte Motorfachjournalist Helmut Zwickl und Michael Glöckner organisieren seit 1993 alljährlich im Juli diese mehrtägige Veranstaltung (im Winter die Planai Classic). Glöckner hatte in seiner Studienzeit seinen Freund Zwickl als Fotograf zu den Formel-I-Grand-Prix begleitet. Beim Grand Prix von Belgien im Herbst 1992 gebaren die beiden die Idee, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der es "Motorsport wie früher" geben sollte: ohne digitale Stoppuhren, nur analogen Uhren wie eben "seinerzeit" sind beim Wettbewerb gestattet. An geheimen Messstellen wird durch Zeitkontrolle überprüft, ob die Teilnehmer die vorgegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h auch einhalten.

Nachdem seinerzeit Glöckner Tourismuschef in Gröbming war, organisierte er von dieser Gemeinde aus die erste Ennstal-Classic im Sommer 1993. An den Start gingen damals "nur" 35 Autos. Als erster Sieger trug sich der Rallyefahrer Walter Röhrl ein. 2010 waren es dann über 200 Automobile mit Fahrern aus zwölf Nationen (Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweiz, Luxemburg, Finnland, USA, Liechtenstein, Mexiko, Tschechien und Österreich). Porsche war mit 31 Autos die meist vertretene Automarke der insgesamt 50 Marken, die an den Start gegangen waren. Das war eine größere Markenvielfalt als bei der legendären Mille Miglia[1] in Italien

Neben hochwertigen und teuren Rennwagen waren auch stets prominente Fahrer im Starterfeld zu finden, wie Beispielsweise Sir Stirling Moss, Derek Bell, Dr. Wolfgang Porsche, Tobias Moretti, Dr. Mario Theissen, Gerhard Berger, David Coulthard, Mario Illien oder Sebastian Vettel; 2011 war der Formel-1-Weltmeister aus 1992 und Indy-Car-Champion 1993, Nigel Mansell mit einem Porsche 908/3 Rennprototyp dabei gewesen; das BMW-Team war mit Jutta Kleinschmidt, frühere Paris-Dakar-Siegerin, und Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer gekommen;

Auswahl Fahrzeuge 2011: Sir Stirling und Lady Susie Moss fuhren u.a. mit einem Ferrari 750 Monza Rennsportwagen, Baujahr 1955, Wert: 2,9 Mill. Dollar; Jochen Mass fuhr einen Mercedes "Simplex", Baujahr 1902; BMW brachte einen BMW Roadster aus den 1930er Jahren an den Start und die Startnummer 1 trug ein legendärer Alfa Romeo "Targa Florio" TF11, von dem nur fünf Stück anno 1924 gebaut wurden - Wert über zwei Millionen Euro;

Strecken

Der Veranstalter wählt stets möglichst verkehrsarme Straßen links und rechts des Ennstals, korrekt, in und durch nördliche und südliche Seitentäler, wie die wendeltreppenartigen Bergstraße des Stoderzinken, den Tauernpass, die Hochalmen der Nockberge, in den Kehren der Nockalmstraße oder den Sölkpass.

Beispiel 2011: Am ersten Tag, dem Donnerstag, erfolgt um 9 Uhr der Start in Gröbming zu einer Bergwertung auf der Stoderzinken Alpenstraße. Anschließend geht zum Union-Flugplatz Niederöblarn, dann weiter über den Sölkpass und Oberzeiring zum neuen 'Red-Bull-Ring' in Spielberg. Dort findet eine Sonderprüfung statt. Zurück wird über Oberzering und die Turracher Höhe auf die Nockalm gefahren, wo eine Zeitkontrolle angesetzt ist. Über Tamsweg und zum zweiten Mal an diesem Tag, über den Sölkpass, kehren die Teilnehmer wieder nach Gröbming zurück. Ankunftszeiten ab 20 Uhr.

Am Freitag wird um 7 Uhr früh die heutige Etappe von 512 Kilometer Länge gestartet: Gröbming - Aich - Ramsau am Dachstein - Filzmoos - Postalm - Bad Ischl - Koppenpass - Bad Mitterndorf - Ennstal - Phyrnpass - Spital am Pyhrn - Steyr - Buchau - Kaiserau - Rottenmann - Niederöblarn - Assach in den Zielort Schladming, wo die ersten Fahrzeuge um 18 Uhr erwartet werden.

Am letzten Tag findet in Gröbming das Dreikampf-Finale statt. Der 1,3 km lange Kurs wird durch Lichtschranken in drei Sektoren geteilt, wobei in jedem Sektor eine Sollzeit auf die Hundertstelsekunde genau eingehalten werden muss.

Siegertrophäe

Seit 1996 erhält der Gesamtsieger erhält mit der „Mercedes-Benz Trophäe Alfred Neubauer“ etwas ganz Besonderes. Alfred Neubauer war ein zur Legende gewordene Rennleiter von Mercedes und hatte diesen Preis 1964 ins Leben gerufen. Besitzer dieser Trophäe waren Rennfahrerpersönlichkeiten wie John Surtees, Jim Clark, Jackie Stewart, Jochen Rindt[2] oder Niki Lauda.

Teilnehmerkosten

Wer an diesem einmaligen motorsportlichen Ereignis teilnehmen will, einen Wagen des entsprechenden Baujahrs hat, zahlt 2011 pro Auto (Fahrer und Beifahrer inkl. vier Abendveranstaltungen und Starterpaket mit Teambekleidung, Erinnerungsmedaillen etc., ohne Kosten für Übernachtung) € 2.100,–.

Weblinks

Fußnoten

  1. Mille Miglia heißt auf Deutsch Tausend Meilen, denn dieses Langstreckenrennen, das zwischen 1927 und 1957 von Brescia, Norditalien, Lombardei als Start- und Zielort ausgetragen wurde, war eben 1.000 Meilen lang; es führte nach Rom und wieder zurück
  2. ein deutscher Staatsbürger mit österreichischer Fahrerlizenz, der 1970 posthum - er starb beim Training zum Großen Preis von Monza - der erste österreichische Formel-1-Weltmeister wurde; aufgewachsen ist Rindt bei seinen Großeltern in Graz

Quellen