Hoher Grimming

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Der Grimming - fotografiert aus östlicher Richtung.
Karte

Der Grimming ist ein Berg nördlich von St. Martin am Grimming. Er liegt zwischen der Schartenspitze und dem Multereck und gehört zum Dachsteingebirge. Er ist 2 351 m ü. A. hoch.

Allgemeines

Geschichtliches

Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten 17. Jahrhundert an der Klachauerseite und wahrscheinlich von Einheimischen. Es besteht auch die Vermutung, dass es Gamsjäger waren, die den Grimming von verschiedenen Seiten Erstbestiegen haben. Im Zuge einer Katastralvermessung erstieg im Jahre 1822 Oberleutnant Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine vierseitige hölzerne Pyramide mit Steinsockel als Vermessungszeichen, sowie etwa 100 Schritte unterhalb eine kleine Unterstandshütte aus Stein. Sie diente Simbschen als Unterkunftsstätte während seiner Vermessungsarbeit.

Der Bergführer Paul Petsch aus Kulm sei am 29. Juni 1879 das 100. Mal am Grimming gestanden. Der Anstieg von Trautenfels durch die Schneegrube direkt am Gipfel gelang Heinrich Heß im Sommer 1886.

Am 22. Juni 1905 bestiegen K. Domenig und K. Greenitz erstmals den leichter zu begehenden, direkt vom Gipfel des Grimming ansetzenden Ost-Grat, welcher den südlichen Ast der Großen Schneegrube den Süden abschließt[1].

Bergtragödie am Grimming 1948

Hauptartikel: Bergtragödie am Grimming 1948

Die Bergtragödie am Grimming im Jahr 1948 ereignete sich am 20. Juni, bei dem sowohl der am Berg Verunglückte ums Leben kam als auch einer seiner Retter.

Schutzhütten

In der Nähe des Bergs befindet sich folgende Schutzhütte/Almhütte:

Kurioses

Mit einem Postlermoped rund um den Gipfel

Im September 2011 stand ein Postlermoped (Puch MV 50) am Gipfel des Grimming. Bei einer Mopedtour auf der Großglockner Hochalpenstraße entstand diese kühne Idee, an der letztendlich 17 Männer beteiligt waren. Diese waren notwendig, um den mit seinen 2 351 m ü. A. höchsten frei stehenden Berg Europas samt Maschine und Jause zu erklimmen. Die Mitglieder des Motorradclubs Altirdning zerlegten zunächst im Tal ein Postlermoped, um es dann Bucklkraxn zum Gipfel hinauf zu schleppen. Die Motorradfreunde um ihren Obmann Gerd Kanzler freuten sich dann nach gelungenem Motorenstart auf 2 351 m ü. A. Auch ein Grund war ein aufgekommenes Gerücht, dass ein anderer Club Ähnliches plane[2].

Lawinen am Grimming

Jeden Winter aufs Neue wird die Multereck-Lawine bei Pürgg-Trautenfels über der Salzkammergut Straße, der B 145 zu einer Gefahr. Der von der Lawine bedrohte Straßenabschnitt ist ein Nadelöhr zwischen dem Ausseerland und dem Ennstal, das für 150 000 Einwohner und Touristen von Bedeutung ist. Auch auf der Südseite des Grimmings bilden sich gefährliche Lawinen, die vor allem die Ennstal Straße, die B320 und die Ennstalbahn, die Hauptverbindungsstrecke Selzthal – Salzburg, bedrohen und jeden Winter mit Argusaugen beobachtet wird.

In einem kooperativen Forschungsprojekt zwischen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Firma dTech Steyr versucht man seit 2011 diese Lawinen besser in den Griff zu bekommen. Erste, sehr ermutigende Ergebnisse aus dem Winter 2010/11 liegen bereits vor. Die Forscher erwarten sich aus diesem weltweit neuartigen Projekt in naher Zukunft ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Lawinenwarndienste.

Bei diesem Projekt geht es um die Verbindung des Wissens von Meteorologen und Strömungstechnikern. Die Meteorologen berechnen für ihre Wetterprognosen ein großräumiges Strömungsfeld, nämlich das für die ganze Erde. Strömungstechniker hingegen rechnen äußerst kleinräumig. Zum Beispiel berechnen sie Strömungsverhältnisse über den Heckflügel eines Formel-1-Boliden und wie diese das Fahrzeug auf der Straße hält.

Peter Fischer, Strömungstechniker bei dTech Steyr erklärt, dass durch das Verbinden dieser beiden Wissenschaften berechnet werden kann, wie die großräumigen Windströmungen den Schnee im Kleinen – zum Beispiel am Grimming – verfrachtet werden und sich die gefährlichen Lawine aufbauen aufbauen können. Im Winter 2010/11 konnten die Strömungsforscher von dTech Steyr ihr fein auflösendes Modell auf den Grimming aufsetzen und an das INCA Wettermodell der ZAMG koppeln. „Die ersten Rechenergebnisse sind laut den Lawinenexperten der ZAMG äußerst plausibel“ teilte Fischer dazu mit.

Diese weltweit neuartige Methode, ein fein auflösendes Strömungsmodell mit aktuellen Wettermodelldaten zu füttern, wird die Lawinenprognose für neuralgische Punkte, wie den Grimming, revolutionieren. Davon sind die Lawinenexperten der ZAMG überzeugt. Dazu führen sie als Beispiel an, wenn es beispielsweise vier Tage ohne Unterbrechnung stürmt und schneit und die Lawinenexperten wetterbedingt nicht auf den Grimming können um ein Schneeprofil zu graben, dann wird man in Zukunft mit dieser neuen Methode den Abgang der Grimming-Lawinen wesentlich besser als jetzt auch von der Ferne aus einschätzen einschätzen können, wie der am Projekt beteiligte ZAMG Lawinenexperte Arnold Studeregger erklärte[3].

Bilder

weitere Bilder

  • Hoher Grimming – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Quellen und Fußnoten

Facebookseite: dahoam am grimming

  1. Quelle www.laemmerer.com
  2. Quelle www.kleinezeitung.at
  3. Quelle lawine-steiermark.at PDF-Download, abgerufen am 8. Jänner 2012

Weblinks