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Geschichte Wildalpens
Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zum großen königlichen Güterbesitz, der fast das ganze mittlere Ennstal und das gesamte Salzatal umfasste. Verwaltet wurde es vom Benediktinerstift in Admont. In einer Admonter Urkunde, die der Salzburger Erzbischof swiki:Konrad I. von Abensberg am 10. Oktober 1139 über die Besitzungen des Stiftes und deren Grenzen ausfertigen ließ, stellt die erste urkundliche Nennung von Wildalpen als "Wildalbe" dar. Zu dieser Zeit konnte man aber noch nicht von einer ständig bewohnten Ansiedlung sprechen.
Die Eisenverarbeitung, die im Laufe des 16. Jahrhunderts durch die Abbautätigkeit am nahen Erzberg einsetzte, brachte dem Ort bis zum Abzug der Innerberger Hauptgewerkschaft 1838 Wohlstand. Der Bedarf an Holzkohle stieg beträchtlich an und die Zahl von Holzfällern und Köhlern nahm stark zu.
Bis 1700 hatte sich die Siedlung in der "Wildalbe" schon so weit vergrößert, dass Abt Johannes IV. Hoffmann[1] die Bewohner als neue zinspflichtige Untertanen in das Urbar[2] der für die Verwaltung der Region zuständigen Herrschaft Gallenstein eintragen ließ. Da Wildalpen abseits der damaligen Straßen lag und daher entlegen, wurde die Ansiedlung als "Amt Wildalpen" mit einem vom Abt ernannten Amtmann ein eigenständiger Verwaltungsbereich innerhalb der Herrschaft Gallenstein.
Von 1945 bis 1955 war Wildalpen Teil der englischen Besatzungszone in Österreich. Der Schauspieler Hans Thimig, dessen Familie ein Sommerhaus in Wildalpen besaß, war nach dem Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit Bürgermeister der Gemeinde. 2010 rückte die kleine Gemeinde aufgrund eines sensationellen Funds ins Rampenlicht. In der Arzberghöhle in Wildalpen fand man eine Klinge aus Radiolarit, einem feuersteinähnlichen Gestein. Aufgrund von Radiokarbonbestimmungen an Höhlenbärenresten der Arzberghöhle konnte man sein Alter auf 29 000 bis 36 000 Jahren schätzen. Damit wurde bewiesen, dass der Mensch schon vor etwa 30 000 Jahren im Hochschwabgebiet unterwegs war.
Elektrische Beleuchtung
Im August 1908 wurde das von den hiesigen Realitätenbesitzern Hans Zisler und Josef Kraft erbaute Elektrizitätswerk fertiggestellt und in Betrieb gegangen. Das Werk wurde von der Firma A. Biel A Komp. Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke in Wien, erbaut. Die Dynamomaschine, die bei der Säge der Forst- und Domänenverwaltung stand, wurde durch eine Hochdruckturbine bei zehn Meter Gefälle und bei 30 PS in Gang gesetzt. Die Anlage war nach dem Dreileitersystem ausgeführt und endete bei einer zirka zwei Kilometer langen Fernfreileitung bei der Villa »Zislerhof nach Übersetzung der Salza. Nebst der Straßenbeleuchtung erhielten auch die meisten größeren Geschäfte das elektrische Licht.[3]
Quellen
- ↑ Johannes IV. Hoffmann wird laut Quelle www.wildalpen.at Die Pfarre, PDF genannt; dieser war jedoch bereits schon von 1581 bis 1614 Abt gewesen; 1700 war Gottfried III. Baron Gold von Lampoding Abt
- ↑ Güter- und Abgabenverzeichnis
- ↑ ANNO, Der Bautechniker, Ausgabe vom 14. August 1908, Seite 7